Pilzzzuch FAQ Allgemein
Der Lichtbedarf zur Zucht von Pilzen im Haus ist von der Pilzart, welche kultiviert werden soll abhängig.
Einige Pilzarten wie Champignons benötigen kein Licht und können z.B. in einem Kellerraum in völliger Dunkelheit gezüchtet werden.
Es gibt aber auch Pilzarten wie den Austernpilz, welcher geringfügig Licht benötigt um formschöne und gesunde Pilze auszubilden. Als Faustregel gilt, die Lichtverhältnisse sollten so gewählt sein das man in dem jeweiligen Raum am Tag bei natürlichem Licht Zeitung lesen kann.
Wenn beispielsweise nur ein fensterloser Kellerraum zur Verfügung steht, sollte man Pilzarten verwenden die ohne Licht gedeihen oder der jeweiligen Pilzkultur für 5-8 Stunden am Tag Kunstlicht für das Pilzwachstum zur Verfügung stellen. In diesem Fall reicht schon eine stromsparende LED Lichtquelle geringer Leistung, welche über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden kann, aus.
Bei diesen Wucherungen handelt es sich also um nicht vollständig ausgebildete Fruchtkörper der Pilzkultur. Die schlagartige Ausbildung von so zahlreichen kleinen Pilzen bzw. Fruchtkörpern dient in der Natur vermutlich dazu, Verluste durch Fressfeinde wie Insekten auszugleichen.
Eine Pilzkultur nutzt verschiedene natürliche Wachstumsbedingungen um das Pilzwachstum zum bestmöglichen Zeitpunkt einzuleit.
Zu den wichtigsten zählen in der Natur Niederschläge, die eine optimale Umgebungsfeuchte garantieren, eine höhere Sauerstoffkonzentration, die dem Pilzmyzel signalisiert das es die Außenseite (z.B. eines Baumstammes) erreicht hat und sich Pilze ungehindert entwickeln können.
So kündigen fallende Außentemperaturen die richtige Jahreszeit an oder Erschütterungen z.B. durch Umfallen eines mit der Pilzkultur besiedelten Baumes, welcher infolgedessen dann auf dem Waldboden zum Liegen kommt, zeigt der Pilzkultur den Kontakt zum Erdreich an. Diese natürlichen Indikatoren für das Pilzwachstum, nutzt der schlaue Pilzzüchter um den gewünschten Zeitpunkt zum Pilze züchten durch Wässern der Pilzzucht-Kultur, mehr Belüftung, Absenken der Umgebungstemperatur oder Erschütterungen durch leichtes Abklopfen der Pilzkultur zu simulieren, selbst zu bestimmen.
Wenn diese Faktoren ungleich um die Pilzkultur herum verteilt vorliegen, kann es folglich vorkommen, dass sich je nach Erntewelle nur an bestimmten Stellen Pilze bilden.
Kann ich die Kultur nach der Ernte in den Garten stellen, da Sie dort luftiger und feuchter steht?
Insbesondere bei geschwächten, befallenen und fast abgetragenen Kulturen vollbringt die Natur wahre Wunder, wenn man die Pilzkulturen bei feuchter und kühler Witterung, möglichst vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, im Freiland aufstellt.
Bei Pilzarten, insbesondere bei Austernpilzen, die Ihre Fruchtkörper traubenartig ausbilden bzw. welche zu übermäßiger Fruchtkörperausbildung neigen, empfiehlt es sich das Pilzwachstum zu steuern und zu begrenzen um qualitativ hochwertige Pilze zu erhalten.
Dies erreicht man durch das belassen der Folie an der Pilzkultur und das Anbringen von einer begrenzten Anzahl kreuzförmiger Öffnungen.
Das belassen der Folie an der Pilzkultur schützt das Pilzsubstrat vor übermäßiger Ausbildung von Fruchtkörpern, welche eine Vielzahl, aber nur sehr kleiner Pilze hervorbringt, sowie vor Austrocknung und Konkurrenzorganismenbefall, welcher insbesondere durch Stielreste und Pilzsporen begünstigt wird. Deshalb ist es empfehlenswert abgetragene Öffnungen mit Klebeband zu verschließen.
Damit die Pilzkultur genügend Sauerstoff erhält, sollten aber zeitgleich neue kreuzförmige Öffnungen an Stellen die noch möglichst dicht mit weißem Pilzmyzel besiedelt sind, angebracht werden.
Wässern Sie immer dann, wenn sich die Pilzkultur oder die Pilze nicht mehr optimal feucht anfühlen oder das Gewicht der Pilzkultur merklich abgenommen hat.
Wässern sollte man die Pilzkultur immer durch begießen oder untertauchen mit oder in frischem, sauberen und kaltem Leitungswasser.
Wie lagere ich die Kultur in der Ruhephase?
Die Pilzzucht Kultur muß wie in der gesamten Kulturphase auch in der Ruhephase feucht, kühl und luftig gelagert werden.
Der Zeitpunkt einer Wachstumswelle kann durch bestimmte Faktoren eingeleitet bzw. begünstigt werden. Durch einen Temperaturschock durch das Absenken der Temperatur, durch Wässern oder Erschütterung kann eine Wachstumswelle begünstigt werden.
Tauchen Sie die Pilzkultur in kaltem Leitungswasser für 2-3 Stunden vollständig unter und schon sind die wichtigsten Faktoren erfüllt.
Die Wartezeit bis zur ersten Pilzernte ist von vielen Faktoren wie der Pilzart dem Kulturverfahren oder den Wachstumsbedingungen abhängig.
Allgemein liegt die Wartezeit bei fertig vorgezogenen Pilzkulturen je nach Pilzart zwischen 10 bis 30 Tagen.
Das befeuchten einer möglichst großen Oberfläche sorgt für eine hohe Verdunstung.
Im Haushalt verfügbare wasserspeichernde Materialien wie z.B. ein flauschiges Handtuch oder ein Schwamm welcher ohne direkten Kontakt mit dem Pilzsubstrat zur Vermeidung von Staunässe unter oder neben die Pilzzucht-Kultur gelegt wird erzielt sehr gute Ergebnisse.
Auch eine flache Schale Wasser oder ein befeuchteter Mauerziegel können als Verdunstungsbefeuchter verwendet werden.
Die Ruhephase endet je nach Umgebungstemperatur und Luftfeuchte nach 2-3 Wochen. Man erkennt dies auch daran das sich wieder kleine Fruchtkörper bzw. Pilzansätze bilden.
Je nach den vorhandenen Wachstumsbedingungen z.B. bei zu geringer Umgebungsluftfeuchte kommt es vor das sich ein Teil der Fruchtkörperansätze zurückbildet und die Pilzkultur ihre ganze Energie auf das weitere Wachstum einiger weniger Fruchtkörperansätze konzentriert. Dadurch entwickeln sich teilweise riesige Pilz-Exemplare. Diese Riesenpilze sind aber genau so frisch und hochwertig wie kleinere Pilze. Mit der Ernte wartet man immer bis sich der Hutrand nach außen wölbt und das Wachstum sichtbar nachlässt.
Das Pilzmyzel der Pilzart, welche sich in der Pilzkultur befindet, verdichtet sich auf der Oberfläche der Pilzkultur zu Fruchtkörpern, den sogenannten Pilzen.
Besonders bei wuchsfreudigen Pilzarten und energiereichen Pilzkulturen entwickelt sich, sobald die Fruchtkörperbildung einsetzt, naturgemäß eine große Anzahl von Fruchtkörpern.
Ein Teil dieser Fruchtkörper wird von der Pilzkultur weiter zu erntereifen Pilzen ausgebildet, der andere Teil bildet sich zurück oder bleibt in diesem Stadium.